Das Prinzip der Akzeptanz
Was hat es damit auf sich?
Eines der großen Prinzipien im Buddhismus ist die Akzeptanz. Jeder hat das schon einmal gelesen und es leuchtet ein. Eine alte Weisheit aus China lautet verkürzt gesagt: Ändere die Dinge, die du ändern kannst und akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst.
In der aktuellen Lage können wir wunderbar testen, wie und ob das mit der Akzeptanz funktioniert. Wir befinden uns in einer Situation, die wir nicht ändern können. Sind aufgefordert, unsere Aktivitäten und unsere Kontakte zu reduzieren. Und wie fühlen wir uns dabei? Vielleicht ohnmächtig, vielleicht wütend, vielleicht resigniert, in jedem Fall sind wir nicht erfreut.
Stellen wir uns einmal vor….
Stellen wir uns einmal hypothetisch vor, wir wären in der Lage, die Situation zu 100% zu akzeptieren: Wir fänden sie immer noch nicht toll, doch 100%ige Akzeptanz würde bedeuten, dass uns nichts daran stört.
Was ist das Problem mit der Akzeptanz? Eines davon ist, dass wir sehr stark von unserem Wollen oder Wünschen gesteuert sind. Unser Wunsch, der Wille, dass alles „in Ordnung“ oder „wie immer“ sein soll, der Wunsch nach Normalität, oder Kontinuität ist so ausgeprägt, dass wir immer in einer Haltung von Widerstand sind, wenn die Strukturen von Normalität oder Kontinuität nicht den gewohnten Halt liefern.
Was ist aus unseren Zielen geworden?
Der Widerstand ist ein sehr interessantes Konzept, dem wir länger nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt haben. Stattdessen wird uns schon lange eingetrichtert, der Mensch bräuchte Ziele. Ziele, um uns zu motivieren; Ziele, um eine Richtung zu haben; Ziele, um Erfolg zu verspüren. Etwas zu erreichen, ist ein hohes Gut. Das bedeutet aber zwangsläufig, dass unser Leben und Erleben stark vom Wollen geprägt ist: Wir wollen immer irgendwohin, also zum Erreichen einer nächsten Zielstufe, sei es materieller Erfolg oder weitere Selbstoptimierung in irgendeiner Form.
In einer Welt, in der Mobilität, Ziele und Erfolg so hohe Güter sind, gibt es keine Akzeptanz für Stillstand, für Nichtstun, für Innehalten. Und es ist zu einem großen Teil genau diese Nicht-Akzeptanz, die uns das Ganze als so schwer empfinden lässt: Es ist der Widerstand gegen die Realität, die Reibung zwischen unserem Wollen und dem was ist, der einen relevanten Teil unseres Unwohlsein ausmacht.
Hinzu kommt die Angst. Die Angst vor der Gefahr, die Angst vor dem Unwägbaren. Doch auch die Angst ist immer auf etwas Kommendes, auf die Zukunft bezogen und nicht ein Zustand von Präsenz.
Lasst uns also in diesem Moment in einem Meer von Akzeptanz und Vertrauen schwimmen, denn ohne den Widerstand und ohne die Angst wird alles gleich ein wenig leichter.
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