Über das Bemühen
Das Leistungsprinzip ist in unserer Kultur fest verankert. Schon früh lernen wir, dass wir alles erreichen können, wenn wir fleißig sind. Wir müssen uns nur bemühen und Leistung erbringen. Dann sind wir wertvoll und werden Erfolg haben. Ohne Leistung können wir es zu nichts bringen.
Und so starten wir in das Erwachsenenleben und kämpfen uns durch Ausbildung, Jobsuchen, Karrierestufen, vielleicht gehören auch Familiengründung und das Großziehen von Kindern dazu. Der Erfolg tut uns gut, stärkt das, was gemeinhin Selbstbewusstsein genannt wird. Doch obwohl alles so toll läuft, werden wir im Laufe der Zeit nicht zufriedener, sondern häufig eher unzufriedener. Wir können uns auf dem Erreichten nicht ausruhen, der Erfolg bringt nicht ein Erleben von tiefer Zufriedenheit hervor. Auch nicht ein Gefühl des Angekommenseins. Doch ging es nicht genau darum? War das nicht die Idee hinter dem Plan?
Kein Bemühen ohne Anspannung
Bemühen ist immer mit Anspannung verbunden. Das hat damit zu tun, dass es so absichtsvoll und zielgerichtet ist. Der Impuls kommt aus unserem Wertesystem, es soll etwas erreicht werden. Nun wirst du vielleicht sagen, das ist doch auch völlig in Ordnung so. Was denn sonst?
Stellen wir uns einen Moment vor, du wärst in eine deiner Lieblingsbeschäftigungen versunken. Malen oder Musik machen, Modellbauflugzeuge zusammenbauen, Sterne beobachten oder was auch immer. Vielleicht kennst du diesen Zustand, in dem der Kopf leer ist und die Aktivität sich einfach vollzieht, aus der Freude heraus und völlig mühelos. Wir wollen hier nur feststellen, dass es ganz grundsätzlich möglich ist, Dinge zuwege zu bringen ohne Bemühen und ohne Anspannung.
Unsere Meinungen steuern unser Handeln und unser Erleben
Es ist insofern vor allem die Idee, die „Meinung“, wir müssten uns bemühen, um etwas zu erreichen, die uns im Wege steht. Diese Idee bestimmt unser Agieren. Natürlich spielt sich diese Grundhaltung weit im Unterbewusstsein ab und vollzieht von dort ihre Wirkung, also ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Aber was wenn wir diese Meinung ans Licht holen und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen?
Die Erschöpfung
Bemühen und Anspannen sind sehr ermüdende Tätigkeiten und sie gehen so sehr in Gewohnheit über, dass wir irgendwann fast immer angespannt sind – mal weniger, mal mehr. Und dies ist zudem ein kumulativer Vorgang. Das heißt, wir strengen uns über die Jahre immer weiter an, ohne gefühlsmäßig dorthin zu gelangen, wo wir hinwollten. Erschöpfung ist die Folge. Und hier ist nicht so sehr eine klar spürbare physische Erschöpfung gemeint, sondern eher eine innere Erschöpfung. Eine kleine Stimme, die leise sagt „ich will das so nicht mehr“. In diesem Sinne hat die Midlife Crisis – der Begriff ist nur ein Vehikel, um etwas zu beschreiben, das schwer zu benennen ist – auch etwas mit einer bestimmten Art von Erschöpfung zu tun: Nach langer Zeit des Bemühens und des Rennens, in der vielleicht Manches auf der Strecke geblieben ist, soll etwas anders werden. Und dies sei gleich dazu gesagt: Es geht nicht immer darum, äußere Umstände zu verändern, wie eine Trennung zu vollziehen oder einen Jobwechsel. Sehr oft geht es viel mehr darum, unsere eigenen inneren Einstellungen zu überprüfen und aus alten, Druck machenden inneren Mechanismen auszusteigen.
Also lass´ uns doch gemeinsam herausfinden, was deine innere Stimme genau sagt und was eigentlich das Thema ist.
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